Das Fach Wirtschaftsinformatik in der
Dreijährigen Höheren Berufsfachschule
mit gymnasialer Oberstufe (Gost)

Aktueller Stand

Auch die Berufsbildenden Schulen (neuerdings: Berufskolleg) des Landes NRW bieten - neben dem Gymnasium - die Möglichkeit zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife.

Das Fach Wirtschaftsinformatik wird demnächst im Bildungsgang
"Allgemeine Hochschulreife (Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen" über drei Jahre hinweg angeboten.

  11.1 11.2 12.1 12.2 13.1 13.2
Stunden

3

3

2

2

2

2

Es ist weiterhin möglich, dieses Fach als drittes (schriftlich) oder viertes (nur mündlich) Abiturfach zu wählen.

Weitere Änderungen

Es ist nun möglich, einige neue, sehr spezielle Bildungsgänge einzurichten, die dieses Fach verstärkt anbieten.

So ist nun ein vierjähriger Bildungsgang "Kaufmännischer Assistent / AHR" mit der Möglichkeit der Akzentuierung "Betriebsorganisation" vorgesehen. Hier wird das Fach mit vier Stunden in der Jahrgangsstufe 11, mit 2 Stunden in den Jahrgangsstufen 12 und 13 und nochmals 4 Stunden in der Jahrgangsstufe 14 angeboten. Es wird allerdings kaum Schulen geben, die diesen Bildungsgang bereits zum 01.08.99 anbieten können. Ob ein vierjähriger Bildungsgang mit einem Berufsabschluß nach Landesrecht (Assistent) entsprechenden Anklang findet, kann wohl derzeit nicht abgeschätzt werden. Bislang wurden von den Kollegschulen vereinzelt entsprechende Angebote im Rahmen des Modellversuchs gemacht.

Im Rahmen der Anhörung haben die Kammern sich deutlich gegen Bildungsgänge mit Assistenten-Berufen ausgesprochen.

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit des Bildungsganges "Allgemeine Hochschulreife (Mathematik, Informatik) im fachlichen Schwerpunkt "Mathematik, Philosophie, Informatik". Hier besteht die Möglichkeit, das Fach Informatik (also Kerninformatik, nicht Wirtschaftsinformatik) neben dem Fach Mathematik als fünfstündigen Leistungskurs zu belegen.

Auch hier scheint es wenig wahrscheinlich, dass flächendeckend ein entsprechendes Bildungsangebot von den Schulen gemacht werden kann. Es kann auch nicht abgesehen werden, wie von den potentiellen Schülern ein Bildungsgangangebot sowohl mit einem fünfstündigen Leistungskurs Mathematik als auch einem fünfstündigen Leistungskurs Informatik angenommen werden wird.

Aus dem oben gesagten geht hervor, dass zukünftig entgegen den Erfordernissen des Arbeitsmarktes immer noch zuwenig Schüler die Möglichkeit erhalten werden, sich im Bereich der Wirtschaftsinformatik zu qualifizieren.

Die Beibehaltung des Faches "Wirtschaftsinformatik" entspricht auch den Wünschen und Vorstellungen der Wirtschaft. So berichtet der IWD (Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft) in seiner Ausgabe 48 vom 26. Nov. 1998 auf der Seite 7:
Computerkenntnisse der Auszubildenden

Auch von den Auszubildenden erwartet die mittelständischen Unternehmen zumindest ein solides Grundwissen rund um Notebooks und Netzwerke. Dabei gilt: je höher der Schulabschluss, desto höher der vorausgesetzte Kenntnisstand. Vor allem für angehende Kaufleute gehört das Einmaleins der EDV zum notwendigen Rüstzeug.
Für rund 63 Prozent der Betriebe sind Computerkenntnisse bei der Auswahl ihrer kaufmännischen Auszubildenden ein wichtiges oder sehr wichtiges Kriterium. ... Programmierkenntnisse erwarten die Unternehmen in der Regel nicht.
... bestätigen die Betriebe, dass sich die PC-Kenntnisse der Schulabgänger in den letzten Jahren verbessert haben. Nach den Einschätzungen der Mittelständler haben die Kids aber vor allem in ihrer Freizeit am PC getüftelt und gesurft. Rund 97 Prozent der Unternehmen halten daher eine schulische Computer-Ausbildung für dringend erforderlich. "

www.achim-roehl.de Stand: 03-01-01